Die persönliche "Langversion", wenn du Zeit hast und mich besser kennenlernen willst...


 

Als meine Mutter 1968 mit mir schwanger war, gab es schon meine ältere Schwester, die 6 Jahre zuvor per Kaiserschnitt „geholt“ wurde, weil sie am errechneten Termin nicht da war. Nach dem Kaiserschnitt sollte meine Mutter damals 7 Jahre mit einer weiteren Schwangerschaft warten, damit die Narbe gut hält. Ich fand als kleines Mädchen immer den Unterbauch meiner Mutter mit dieser senkrecht(!) verlaufenden Narbe wahnsinnig interessant.

 

So gab es einen großen (ärztlich empfohlenen) Abstand zwischen uns.  Vor meiner Schwester hatte meine Mutter eine Fehlgeburt und ich rechne es ihr hoch an, dass sie mir als Kind davon erzählt hat und dieser Bruder oder diese Schwester nicht als „Schattengeschwisterchen“ geheim gehalten wurde.

 

Meine Mutter hatte Blutungen in der Schwangerschaft mit mir, auch einen Autounfall und wohl beständig Angst, dass das mit mir nicht gutgeht.

 

Meine Geburt war schwer, meine Mutter sagte, „es war viehisch“ und ich wurde per Saugglocke rausgezogen. Meinem Vater wurde ich durch eine Glasscheibe gezeigt.

 

Wir Neugeborenen kamen gesammelt in einem großen „Lieferwagen“ ins Kinderzimmer (auch Brüllzimmer genannt) und wurden alle vier Stunden zu unseren Müttern zum Stillen gebracht. Was so natürlich nicht funktionieren konnte.

 

Ich habe in meinem ersten Lebensjahr viel untröstlich geweint und mit meinem Schreien meine Eltern an den Rand der Erschöpfung gebracht.  Bis heute mag ich keinen Gummigeruch und -geschmack, weil der mich an den verhassten Beruhigungsschnuller erinnert. Meine Eltern haben öfter gesagt, dass, wenn ich ihr erstes Kind gewesen wäre, sie kein weiteres Kind bekommen hätten.

 

Es muss wirklich damals für alle wahnsinnig anstrengend gewesen sein...

 

Aus heutiger Sicht erscheint es mir naheliegend, dass ich aus meiner Geschichte einen Beruf gemacht habe. Zunächst wurde ich aber Buchhändlerin, las ein Buch über Hausgeburtshebammen (Vom Abenteuer der Geburt - die letzten Landhebammen erzählen) und wusste, dass ich Hebamme werden möchte. Interesse am weiblichen Körper, seinen Geheimnissen und seinen wunderbaren Besonderheiten hatte ich, solange ich mich erinnern kann.

 

Die Schwangerschaft mit unserem Sohn war meine nächste große Lernaufgabe. Wir blieben 7 Jahre lang ungewollt kinderlos und ich hatte beruflich dauernd mit werdenden Müttern zu tun, das war nicht so einfach. Als Hebamme fiel es mir auch nicht leicht, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, wollte ich doch „alles natürlich“. Dennoch habe ich mich für eine Kinderwunschbehandlung entscheiden können.                Mit ärztlicher Begleitung und unterstützenden Medikamenten wurde ich dann auf natürlichem Wege schwanger .

 

Die Geburt unseres Sohnes war schwer, kraftvoll und beglückend zugleich. „Angeschnallt“ durch seine Nabelschnur und als Sternengucker unterwegs haben wir die geplante Hausgeburt abgebrochen und endeten dann mit einer Zangengeburt im Krankenhaus. So anstrengend diese Geburt auch war, ich blicke auf sie mit Stolz, Glücksgefühl und tiefer Zufriedenheit zurück. Unsere Mutter-Kind-Bindung ist stark und stabil und hat sich in anspruchsvollen Zeiten bewährt. Ein toller Junge!

 

Dann wollten wir noch einmal den gleichen Weg beschreiten und wieder per Kinderwunschbehandlung ein Geschwisterchen einladen. Das stellte sich dann auch tatsächlich ein... und ging in der                                    11. Schwangerschaftswoche wieder. Ich hatte eine gute Ärztin an meiner Seite, konnte den spontanen Abgang in Ruhe abwarten und kam um eine Ausschabung herum.

 

Tja, und das wars dann mit dem Kinderkriegen. Meinen Kinderwunsch hielt ich aufrecht bis zu meinem 45. Geburtstag. Danach stellte ich die Weichen neu und ließ mich in Psychotherapie ausbilden, um genau mit diesen Themen arbeiten zu können.

 

Als Hebamme habe ich viel gesehen an Leid, an Störungen der natürlichen Prozesse, an Traumatisierungen, an Manipulation - und mit Sicherheit war auch ich in meiner aktiven geburtshilflichen Zeit daran beteiligt.    Das tut mir Leid!

Erst zum Ende meiner Hebammentätigkeit habe ich Grundlegendes mit Klarheit erkennen dürfen, für das ich mich heute auf andere Weise einsetzen darf...

 

Mit der Arbeit, die ich mittlerweile ausübe, möchte ich dazu beitragen, dass auch du als Frau wieder in deine Schönheit und deine Kraft kommst, dass du heil wirst, dass du dich (wieder) gut und sicher fühlst, zum Wohle einer glücklichen Partnerschaft, einer stabilen Mutter-Kind-Bindung und einer friedlichen, liebevollen Gesellschaft.